Die gesetzlichen Krankenkassen haben sich sehr viel Mühe gegeben, ein intelligentes System, mit dem sie ihre Patienten versorgen, aufzustellen. Leider sind sie nicht so gut in der Kommunikation des Systems, weshalb Kinder häufig an der falschen Stelle landen. Deshalb hier mein Versuch, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Wann? | Endet wann? | ||
Stationärer Aufenthalt | BKH Landshut / Psychosomatik Sankt Marien | Wenn das Kind so krank ist, dass es engmaschige Begleitung im Alltag benötigt z.B. bei ausgeprägten Zwängen, Suizidalität, Fremdgefährdung, Essstörungen | Wenn das Kind ausreichend stabil ist, um den Alltag zu bewältigen. (z.B. Aufstehen, in die Schule gehen, am Leben bleiben) |
Teilstationärer Aufenthalt | BKH Landshut | Wenn das Kind so krank ist, dass es engmaschige Begleitung zur Bewältigung von Alltags-anforderungen benötigt z.B. bei Depressionen, Angsterkrankungen, aggressivem Verhalten … | Wenn das Kind eine altersentsprechende Tagesstruktur zuhause aufrecht erhalten kann. (z.B. Aufstehen, Schule, Hausaufgaben, Haushaltsaufgaben erledigen) |
Ambulante Versorgung an Klinik | Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) / Psychiatrische Institutsambulanz am BKH Landshut | Wenn das Kind so schwer erkrankt ist oder die Lebenssituation so komplex ist, dass eine Versorgung bei den niedergelassenen Ärzten nicht mehr ausreicht bzw. eine sehr enge Kooperation z.B. zwischen Ärzten oder Ärzten und Jugendamt für eine erfolgreiche Behandlung vonnöten ist. Eine parallele Behandlung an einer ambulanten Praxis ist nicht möglich. | Das Kind kann den Alltag mit seinen Aufgaben ausreichend bewältigen, das Umfeld ist geordnet und ein Helfersystem unterstützt, gesundheits- förderliches Verhalten im Alltag umzusetzen. Die Diagnosen sind klar und der Behandlungsauftrag für die weiterführende ambulante Behandlung ist klar umrissen. |
Ambulant | Niedergelassener Kinder- und Jugendlichen-psychiater | Das Kind zeigt deutliche psychische Symptome, die eine fachmedizinische Begleitung, Medikation oder tiefergehende Diagnostik notwendig machen. Oder wenn Medikation die primäre Behandlungs-empfehlung ist, wie z.B. bei ADHS. | Wenn die Diagnostik abgeschlossen ist und keine Medikation (mehr) notwendig ist |
Ambulant | Niedergelassener Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeut | Das Kind zeigt psychische Symptome, die die Familie mit dem Hausarzt nicht mehr lösen können. | Wenn das Kind psychisch gesund ist oder keine weitere Besserung durch die Behandlung zu erwarten ist. |
Ambulant | Kinder- und Jugendarzt / Hausarzt | Dem Kind geht es psychisch nicht gut. |