Hinweise auf eine psychische Erkrankung

Herauszufinden, ob ein Kind eine ambulante Psychotherapie braucht, ist manchmal gar nicht so einfach. Vor allem wenn die Kinder im Teenagealter sind, stehen viele Eltern vor der Frage, ob es noch die Pubertät ist oder ob das Kind schon Therapie braucht. Hier kann Ihnen diese Liste mit Anzeichen psychischer Erkrankungen weiterhelfen. Bitte behalten Sie jedoch im Kopf: Diese Liste soll Sie dabei unterstützen, eine Entscheidung zu treffen, ob Sie professionelle Hilfe für ihr Kind suchen sollten oder nicht. Ob wirklich eine psychische Erkrankung vorliegt, kann nur ein(e) Fachmann/frau feststellen.

Wenn Ihr Kind ein oder mehrere der folgenden Anzeichen zeigt, sollten Sie aufmerksam werden.

Ihr Kind …

  • ist übermäßig traurig, ängstlich oder wütend, hat starke Gefühlsausbrüche oder zeigt gegenteilig kaum Gefühle oder lacht kaum mehr.
  • kann sich zu nichts aufraffen, z.B. trifft keine Freunde außerhalb der Schule mehr oder hat an nichts mehr Freude.
  • hat ein schlechtes Selbstbewusstsein oder traut sich nicht, seine Meinung zu sagen.
  • kann sich schlecht konzentrieren oder ist sehr unruhig, kann nicht ruhig sitzen.
  • verbringt die meiste Zeit seines Tages am Handy, vor dem Computer oder vor dem Fernseher.
  • zieht sich zurück, nimmt kaum am Familienleben teil oder hat/trifft keine Freunde.
  • hat Angst vor Tieren, Dingen oder Situationen, z.B. Trennungen, mit Gleichaltrigen zu reden, Spritzen, Schlangen, Spinnen.
  • hat etwas Schlimmes erlebt und kann das nicht vergessen.
  • kann abends nicht einschlafen oder wacht nachts oft auf.
  • isst zu wenig oder isst viel zu viel.
  • hat ungewöhnliche Ideen, von denen es überzeugt ist, z.B. dass es abgehört wird oder verhext ist oder berichtet, dass es quälende Gedanken hat, die es nicht los bekommt.
  • muss bestimmte Handlungen unverständlich häufig wiederholen oder ungewöhnlich lange machen, z.B. kontrollieren ob die Tür zu ist oder sich die Hände waschen.
  • hat Zuckungen/Tics.
  • schaltet mittendrin ab und ist dann nicht mehr ansprechbar.
  • klagt häufig über Bauch- und Kopfschmerzen, ohne dass der Arzt etwas finden würde.
  • streitet über die Maßen mit den Geschwistern.
  • redet nicht.
  • macht in die Hose, obwohl es dafür eigentlich zu alt ist.
  • schreit oder schlägt andere Kinder oder Erwachsene oder hält sich nicht an Regeln, läuft z.B. von zuhause weg, lügt oder schwänzt Schule.
  • verletzt sich mit Absicht selber oder hat lebensmüde Gedanken (siehe auch hier).