Tipps für die Psyche

Sicher hast Du schon gehört, dass Gemüse und regelmäßiger Sport gut für Deinen Körper ist. Aber hast Du schon mal gehört, was Du tun kannst, damit Deine Psyche gesund bleibt? Hier findest Du Tipps, was Du tun kannst, um Deine psychische Abwehrkraft zu stärken.

Tagesstruktur

Lange aufbleiben und am nächsten Tag spät aufstehen, macht Spaß. Dennoch sollte es eine Ausnahme sein und sich auf besondere Ereignis beschränken. Unser Gehirn mag regelmäßige Tagesabläufe und weiß gerne, wann es Zeit ist aufzuwachen, für Lernen, Sport oder Schlafen. Dein Körper und Hirn stellen sich dann darauf ein und stehen bereit, wenn Du sie brauchst. Sie unterstützen Dich dann im Kampf gegen den „inneren Schweinehund“ und Dir fällt alles ein bisschen leichter. Eine feste Tagesstruktur bietet Dir außerdem immer wieder „kleine Inseln“, was wichtig ist, wenn Du Stress hast. Dort kannst Du Kraft tanken, denn egal was ist, Deine Inseln bleiben.

Abwechslung

Lernmarathons oder stundenlang vor einem Bildschirm hängen sind nicht gut für uns. Das Gehirn liebt Abwechslung. Nach einer Stunde der selben Tätigkeit hat unser Gehirn keinen Bock mehr und geht auf Stand-by. In der Folge sinkt die Stimmung. Deshalb braucht es regelmäßig Pausen. Dabei bedeutet Pausen nicht, dass Du nach einer Stunde gar nichts mehr machen darfst. Für unser Gehirn reicht es, wenn wir das Thema wechseln, zum Beispiel von Mathe lernen auf Englisch wechseln. Oder die Pause zu nutzen um das Zimmer aufzuräumen. Oder eine Runde ums Haus zu gehen oder ein Instrument zu üben. Oder auch um zu Chatten oder in sozialen Medien unterwegs zu sein.

Im Übrigen ist unser Gehirn sehr neugierig. Wenn es neue Erfahrungen machen darf, schüttet es Glückshormone aus. Es ist also gut für die Stimmung, wenn man sich traut neue Sachen auszuprobieren, unbekannte Orte zu besuchen oder neue Menschen kennenzulernen.

Bewegung

Unser Körper braucht den Wechsel zwischen Ruhe und Bewegung. Ein zu viel an Bewegung ist nicht gut. Zu wenig Bewegung auch nicht. Wenn wir uns auf eine gesunde Weise bewegen unterstützen wir unseren Körper darin, dass er Stress und Abfallstoffe abbauen kann. Suche Dir Sportarten oder Bewegungsformen aus, die Dir Spaß machen und übernimm Dich nicht. Manchmal muss man ein bisschen ausprobieren, bis man etwas hat, was man mag. Und manchmal findet man nicht „seine“ Sportart, hat aber Spaß am durchprobieren. Es gilt auch „Zufallssport“. wie Treppen statt den Lift zu nehmen, zur Eisdiele laufen statt sich fahren zu lassen oder mit dem Nachbarshund eine Runde spazieren gehen.

Bewusstes Atmen

Atemübung wirken so banal, sind aber kleine Powerpakete. Unser Atem kann uns vom Panikmodus in den Ruhemodus und vom Null-Bock-Modus in den Na-okay-Modus versetzen. Das Geheimnis liegt darin, dass wir mit unserem Atem auf Teile des Gehirns zugreifen, die wir sonst nicht kontrollieren können. Atemübungen gibt es im Internet viele. Generell gilt: Atemübungen, bei denen man viel ausatmet und die Luft anhält, entspannen. Atemübungen, bei denen man viel einatmet, aktivieren. Atemübungen sollte man am Besten immer einige Minuten machen. Wenn Du mit Atemübungen anfängst, solltest Du gut darauf achten, wie Du Dich danach fühlst. Wenn Du Dich danach nicht besser fühlst, solltest Du eine andere ausprobieren. Höre da gut in Dich hinein und vertraue Deinem Gefühl.

Tipp: Wenn Du unter Panikattacken leidest, können sich aktivierende Atemübungen ähnlich wie Panikattacken anfühlen. Bleibe ruhig. Es ist bei diesen Übungen normal, wenn der Körper anfängt zu kribbeln oder Du Deinen Herzschlag hörst. Wenn es trotzdem zu viel werden sollte, atme für ein paar Minuten doppelt so lange aus, wie Du einatmest. Dann beruhigt sich das wieder.

Dankbarkeit

Viele großartige Dinge, die viele Menschen auf dem Planeten nicht haben, kommen uns selbstverständlich vor, wie z.B. dass wir etwas zu essen haben oder sauberes Wasser. Deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Kopf ab und an daran erinnern, was gut im Leben ist oder welche befürchteten Katastrophen eben doch nicht eingetreten sind. Das bedeutet nicht, dass Du nur noch positiv denken sollst. Manche Dinge sind nun mal nicht positiv. Aber Du wirst dich besser fühlen, wenn Du Dir die Dinge, die positiv sind und Dein Leben besser machen, bewusst machst und auch wertschätzt.

Auf die eigenen Grenzen hören

Manchmal kommen wir in Situationen, in denen wir ein mieses Bauchgefühl bekommen. So etwas kann auftreten, wenn uns jemand auf der Straße entgegen kommt und er irgendwie unheimlich ist. Manchmal bekommen wir es auch, wenn uns ein Freund oder eine Freundin ein Geheimnis erzählen und wir das Gefühl haben, dass das kein gutes Geheimnis ist. Auch tritt dieses miese Bauchgefühl auf, wenn wir jemand besuchen müssen, der uns näher kommen will, als wir es wollen. Das kann die Tante sein, die auf einen Kuss besteht, den wir ihr nicht geben wollen. Oder der Trainer, der in die Umkleide kommt, wenn man noch nicht angezogen ist. Oder der Nachbar, der immer so anzügliche Witze macht. Dieses blöde Bauchgefühl zeigt uns, wenn etwas nicht stimmt, z.B. wo die Grenzen sind, die andere nicht übertreten dürfen. Wenn Du dieses blöde Bauchgefühl bekommst, ist es wichtig, dass Du Dir Hilfe bei einem Erwachsenen holst. Dabei braucht man für das Hilfe holen manchmal etwas Mut. Denn manchmal glaubt einem der erste Erwachsene, dem man das erzählt, nicht. Dann ist es wichtig, dass Du mit anderen Erwachsenen redest, z.B. Eltern, Verwandte, Lehrer, Schulpsychologen, Erzieher, Ärzte, usw. Und zwar so lange, bis Dich jemand ernst nimmt und der Sache nachgeht.