Du weißt, dass es keine gute Idee ist, im Bad das Wasser aufzudrehen und den Abfluss zu verstopfen. Das Wasser läuft über und das Wasser verteilt sich überall auf dem Boden. Das verursacht Chaos und Ärger gibt es obendrein.
Aber denkst Du daran auch in Deinem Zimmer? Wenn wir nicht regelmäßig Dinge aus unserem Zimmer entfernen, dann quillt irgendwann auch hier das Zeug über und sammelt sich bei uns auf dem Boden an. Es ist also super-wichtig, dass genug Dinge Dein Zimmer auch wieder verlassen.
Du wirst feststellen, dass es viel leichter ist, Ordnung zu halten, wenn weniger Zeug in Deinem Zimmer ist. Ausmisten ist auch angenehmer, wenn Du bestimmst, was Du damit machst, statt wenn Deine Eltern durch Dein Zimmer gehen und alles einpacken.
!Wichtig: Fang jetzt bitte nicht damit an, all Deine alten Sachen herauszuziehen. Du wirst durchdrehen, wenn Dein Zimmer komplett auf dem Kopf steht und Du alles wieder wegräumen sollst. All diese Dinge sind nicht von heute auf morgen alles in Dein Zimmer gekommen, also müssen sie auch nicht von heute auf morgen raus. Wir machen einen Teil Deiner Routinen daraus. Ich nenne diesen Teil Room Run. Mach Dir eine Musik an, die Dir gute Laune macht und los geht es. Arbeite so schnell wie Du kannst – eben ein Run….
Room Run
Abfall
Schnapp Dir eine Mülltüte oder Deinen Abfalleimer wirf 10 Sachen weg. Du weißt schon, die Dinge, die wirklich Müll sind, wie Süßigkeitenverpackungen, zerknülltes Papier oder alte Taschentücher etc.. Denk nicht lange darüber nach, ob Du das nochmal brauchen könntest, sondern wirf es direkt in den Müll. Schau auch unter Dein Bett und in Deine Schränke. Das geht ganz schnell. Es wird sich nicht mal so anfühlen, als würdest Du ausmisten. Solltest Du keine 10 Dinge finden, höre auf, sobald Du keinen Abfall mehr findest. Schau am Ende nicht noch einmal in die Tüte oder den Abfall rein, sondern wirf sie direkt in die Mülltonne bzw. leere Deinen Abfall in die Mülltonne.
Klamotten
Dann schnapp Dir eine Kiste oder einen Wäschekorb und sammle 10 Kleidungsstücke ein, die in die Wäsche müssen. Riech nicht an der Kleidung, ob man sie nochmal tragen kann. Wenn die Klamotte auf dem Boden liegt, verknautscht ist oder schon lange draußen liegt, kommt sie in die Kiste/den Korb. Suche nicht nach dem anderen Socken, wenn Du eine Socke findest. Schmeiß die Socke in die Kiste und zähle einfach weiter. Zieh nichts aus Deinem Kleiderschrank. Wenn Du nicht 10 findest, höre auf, wenn keine Kleidung mehr herumliegt. Trag die Kiste/den Wäschekorb zur Waschmaschine oder dorthin, wo ihr dreckige Wäsche sammelt und sortiere sie ggf. ein.
Essens“Reste“
Nimm die Kiste oder einen Wäschekorb den Wäschekorb wieder mit hoch in Dein Zimmer. Jetzt such Dir 15 Dinge, die in die Küche müssen. Das alte Geschirr, die alten Gläser, das Besteck oder die leeren Cola-Flaschen und Dosen. Stelle alles in die Kiste hinein. Wenn Du die 15 Dinge hast oder nichts mehr herumsteht, bring die Kiste in die Küche. Wenn ihr einen Geschirrspüler habt, dann räume jetzt die Sachen so schnell wie es geht in den Geschirrspüler. Sollte der Geschirrspüler gerade voll sein, räume ihn jetzt nicht aus. Leere Flaschen und Dosen kommen dahin, wo ihr Pfandflaschen sammelt. Wenn etwas einen festen Platz hat (z.B. wieder in den Kühlschrank muss), stelle es dorthin zurück. Alles andere lässt Du in der Küche erstmal stehen. Lass Dich von deiner Mission nicht abbringen, indem Du jetzt mit Abwaschen oder Geschirrspülmaschine ausräumen beginnst.
Kruscht
Schnapp Dir wieder die Kiste oder den Wäschekorb und sammle 10 Dinge ein, die auf ein neues Schicksal warten. Du weißt schon, all die Dinge, die Du besitzt, aber eigentlich nicht benutzt und nicht brauchst. Auch hier, ziehe nicht alles aus Deinen Schränken raus. Sondern nimm Dir z.B. erst einmal den Fußboden, ein Regalbrett oder eine Schublade vor und sammle dort alles ein, was Du nicht mehr brauchst und nicht mehr benutzt. Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du etwas wegtun sollst oder nicht, dann frage Dich, ob Du Dich gut oder schlecht fühlst, wenn Du den Gegenstand siehst. Ob Dir der Gegenstand Kraft gibt oder Dir Energie absaugt. Wenn Du Dich schlecht fühlst, dann ist es Zeit, dass Dich der Gegenstand verlässt. Ausgenommen davon sind Briefe und Infos vom Arzt und offizielle Dokumente, z.B. Zeugnisse. Die braucht man manchmal noch, auch wenn man sich vielleicht mit ihnen nicht so gut fühlt. 😀 Alles andere Zeug pack in Deine Kiste oder Deinen Wäschekorb.
Den Run vollenden
Dann mache 15 Minuten Pause. Sei stolz auf Dich. Das hast Du gut gemacht.
Zuletzt bringe die losen Enden zusammen. Wenn noch etwas in der Küche zum Abwaschen ist, die Geschirrspülmaschine angestellt, aus- und wieder eingeräumt werden muss oder bei der Wäsche noch etwas zum Wegräumen steht, kümmere Dich darum. Kläre mit Deinen Eltern, wie ihr die ausgemisteten Sachen entsorgt (z.B. spenden, wegwerfen, an Geschwister/Verwandte/Bekannte abgeben) und wer sich wann darum kümmert.
Du hast den Room Run geschafft. Du kannst so stolz auf Dich sein. Wenn Du das jeden Tag tust, wird es so viel einfacher, Dein Zimmer ordentlich und Deine Eltern aus Deinem Zimmer rauszuhalten.
Denk an Deine Basis-Routine:
Morgens
Ziehe Dich morgens komplett mit Straßenklamotten an.
Räume die Chaos-Stellen in Deinem Zimmer für 2 Minuten auf.
Abends
Check Deinen Kalender und Stundenplan.
Schreib 3 Dinge auf, für die Du dankbar bist.
Packe Deinen Schulranzen.
Stelle alles, was Du morgen brauchst, auf Deine Startbasis.
Räume Dein Zimmer für 5 Minuten auf.
Stelle Deinen Wecker an seinen Platz und Dein Handy auf Flugmodus.